Meine Apps
Nach ein paar Jahren der Fotografie konnte ich feststellen, dass es für spezielle Bilder ein gewisses Maß an Vorbereitung braucht. Oder Glück. Aber da man das nicht immer hat und ansonsten die Frustration schnell Einzug nimmt, lohnt es sich bereits vor dem Bilder machen ein wenig zu planen. Dabei können diverse Apps helfen, vor allen wenn man wissen möchte wann wo welche Lichtbedingungen oder Himmelsformationen vorliegen. Sei es von der Position des Sonnenuntergangs bis hin zur Flugbahn von Satelliten – alles lässt sich mittlerweile durch Smartphones ermitteln. Hierfür nutze ich acht Apps, von denen ich hier jedoch nur die Hälfte genauer betrachten werde, da einzelne Apps die Funktionen der anderen teilweise mit abdecken.
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Eine meiner Lieblingsapp ist TPE (The Photographer´s Ephemeris), mit der sich die Position und die Uhrzeit des Sonnen- und Mondaufgangs ermitteln lässt. In Kombination mit Google Maps sieht man zudem, wo sich die Sonne oder der Mond in Abhängigkeit vom Standort und der Uhrzeit befindet. Dies ist unter anderem dann Hilfreich, wenn man nach einer optimalen Position sucht um beispielsweise ein Gebäude in den Vordergrund des Bildes zu setzen. Oder wenn man den Aufgang des Mondes erwischen will, aber keine Ahnung hat in welchem Bereich des Horizonts und zu welcher Zeit dieser Aufgeht. Die App (Android / iOS) kostet in der Vollversion etwas Geld, aber das ist sie es auch Wert! Wer die Funktionen erst einmal so nutzen möchte, kann sich auch für den Computer eine Desktop-Version herunterladen. Dies hilft „im Feld“ jedoch nur wenig, weshalb die Smartphone-Lösung wesentlich praktikabler ist. Neben den Aufgängen werden natürlich auch der Sonnen- und Monduntergang dargestellt. Sowie alle Positionen dazwischen, indem man über einen Regler das Datum und die Urzeit einstellt. Durch die Verknüpfung mit Google Maps lässt sich die aktuelle Position auch über GPS ermitteln, wobei häufig genutzte Orte auch gespeichert werden können.
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Gleiches gilt für Stellarium. Auch diese App (Android / iOS) lässt sich kostenlos auf den Computer oder gekauft auf dem Handy nutzen. Stellarium ist meiner Meinung nach eine der besten Nachthimmel Apps. Mit ihr lassen sich einzelne Himmelskörper, Sternenbilder und Konstellationen bequem finden. Auch die Milchstraße oder Satelliten werden über die App dargestellt, wobei der Umfang und die Art und Weise der dargestellten Objekte eingestellt werden kann. Auch die Zeit lässt sich manipulieren, wodurch die Rotation des Himmelszeltes dargestellt wird und diese Bewegungen verfolgt werden können. Darüber hinaus ist es möglich den Standort festzulegen. Dies ist wichtig, da der Sternenhimmel im Bezug zum Horizont überall auf der Erde ein wenig anders erscheint. Dies lässt sich an den beiden Bildern aus Deutschland und Israel erkennen. Durch das lange belichten wird die Erdrotation ersichtlich, wobei der Polarstern quasi fix steht. Da Deutschland sich näher am Nordpol befindet, erscheint dieser relativ zum Horizont höher zu liegen.
Mit beiden Apps lassen sich die meisten Funktionen abdecken um im Voraus planen zu können. Die Folgenden Apps weisen im Grunde ähnliche Funktionen auf, sind aber dafür Kostenlos.
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Google Sky Map stellt eine gute Möglichkeit dar um sich besser im Sternenhimmel zurechtzufinden. Auch hier können Objekte und Sternbilder gesucht werden. Der minimalistische Aufbau dieser App (Android / iOS) wirkt jedoch etwas billig und auch die Einstellungsmöglichkeiten sind relativ beschränkt. Für einen Einstieg sollten jedoch genügend Funktionen zur Verfügung stehen.
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Sun Position nutze ich lediglich in der Demo-Version, da Stellarium und TPE genügend Informationen bieten. Trotzdem stellt die App (Android / iOS) eine nette Möglichkeit dar, wenn man den Stand und Verlauf der Sonne vor Ort wissen möchte. Dabei wird der genaue Verlauf von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, sowie der aktuelle Stand dargestellt. Über GPS lässt sich die Position ermitteln, um das Bild der Kamera exakt mit dem Verlauf der Sonne zu koppeln.
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Moon Trajectory stellt im Grunde das gleiche Prinzip dar, wobei die App (Android / iOS) anstatt der Sonne, den Verlauf des Mondes darstellt. Dadurch sieht man schon exakt im voraus wann der Mond wo sein wird. Somit lässt sich schon frühzeitig die Position ausfindig machen, an der der Vordergrund passend zum Mond ausgerichtet ist. Da sich der Mond doch relativ schnell bewegt, kann die App dabei helfen schon zu Beginn Zeit zu sparen.
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Mit der Mondphasen-App (Android / iOS) kommt lässt sich zudem nachschauen, wann der Mond um wie viel Prozent beleuchtet ist. Auch hier lässt sich das Datum einfach verändern, um beispielsweise den nächsten Vollmond zu ermitteln. Für die Astro-Fotografie ist diese App ganz besonders wichtig, da man dadurch sehen kann, ob in der Nacht störendes Licht durch den Mond zu erwarten ist.
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Relativ seltene Anwendung findet Meteor Shower Calender. Aber wenn dann einmal Sternschnuppen in größerer Zahl auftreten, informiert einen die App (Android / iOS) rechtzeitig darüber. Dabei werden das Datum maximaler Aktivität, sowie der scheinbare Ursprung der Sternschnuppen aufgelistet, zusammen mit einer Verknüpfung auf Google Sky Map. Dadurch lässt sich die Position schnell im Nachthimmel ausfindig machen.
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Camera Connect bildet in dieser Reihe keine App (Android / iOS) die das Vorbereiten erleichtert, sondern die ganz praktisch beim Fotografieren helfen kann. Die App wird für verschiedene Kameramodelle vom Hersteller bereitgestellt und verbindet sich via WLAN mit dem Smartphone. Dadurch lässt sich der LiveView der Kamera direkt auf dem Handydisplay betrachten, die Einstellungen der Kamera ändern und letztlich auch die Kamera auslösen. Bilder können auch direkt auf das Handy übertragen werden, wenn der Weg über den PC mal zu langsam sein sollte.